„Den Kunden in den Mittelpunkt stellen“
Herr Bilgeri, Das Internet der Dinge soll künftig das smarte Zuhause möglich machen. Welche Rolle kann dabei Hoval spielen?
Als führendes internationales Unternehmen für Heiz- und Raumklima-Lösungen setzt Hoval schon seit Jahren auf hochwertige vernetzte Produkte und digitale Services. Mit unseren Lösungen im Bereich "Internet der Dinge" bzw. „Internet of things“ (IoT) bieten wir unseren Kunden die Vorteile modernster Heiz- und Kühltechnik, kombiniert mit den Vorteilen der digitalen Vernetzung. Mit unserer Marke stehen wir dabei für einen verantwortungsbewussten Umgang nicht nur mit Energie und Umwelt, sondern auch mit Daten und der Sicherheit unserer Kunden.
Hoval hat kürzlich die Cloud-Plattform HovalConnect lanciert. Was steckt dahinter?
Hoval hat bereits langjährige Erfahrung mit eigenen IoT-Lösungen. Die neue, innovative Plattform löst derzeit schrittweise das bisherige System TopTronic E online (HovalDesk) ab und bildet den Grundstein für die weitere Entwicklung unseres Digitalangebots. Mit HovalConnect setzen wir auf neueste Technologiestandards und schaffen die Voraussetzungen für neue digitale Serviceangebote wie beispielsweise digitale Wartungen und Remote-Störungsbehebungen.
Wie profitiert der Kunde von der neuen Plattform?
Unsere Kunden profitieren auf vielfältige Weise von unserer neuen Lösung. Einerseits bietet unsere intuitive App die Möglichkeit, Einstellungen schnell und einfach vorzunehmen. Dank unserer Entwicklungspipeline können sich unsere Kunden ausserdem fortlaufend auf neue Funktionen freuen. Andererseits ermöglicht HovalConnect zukünftig neue, digitale Serviceleistungen. Mittels Fernüberwachung können wir so die Betriebssicherheit unserer Heizungen noch weiter erhöhen.
Können Sie den Kundennutzen anhand eines konkreten Beispiels fassbar machen?
Dank HovalConnect haben Kunden ihre Anlage ständig im Blick und können global Änderungen vornehmen. Ein konkretes Beispiel: Sie sind übers Wochenende ausser Haus. Unsicher, ob Sie tatsächlich die Heizung auf Stand-By Betrieb umgestellt haben, greifen Sie bequem via mobile App auf Ihre Anlage zu. So können Sie nicht nur jederzeit den Zustand Ihrer Heizung prüfen, sondern auch pro Heizkreis zwischen verschiedenen Betriebsarten wechseln. Hinzu kommt: Ob zuhause oder unterwegs, sollte Ihre Heizung eine Störung haben, werden Sie bei Bedarf via E-Mail und Push-Nachricht informiert.
Mit der Vernetzung verschiedener Anlagen und Geräte sammeln Geräte- und Apparatehersteller technische Echtzeitdaten. Welchen Nutzen können Sie aus diesen Daten ziehen?
Entscheidend ist, wie wir mittels datengetriebener Innovation unsere Produkte und Services für unsere Kunden kontinuierlich verbessern können. Wichtig erscheint mir an dieser Stelle vor allem die Unterscheidung zwischen kundenbezogenen und technischen Daten. Für Hoval haben Datenschutz und -sicherheit oberste Priorität. Mit Hilfe von aggregierten technischen Daten gewinnen wir Erkenntnisse für die Entwicklung zukünftiger Produktgenerationen und verbessern das Kundenerlebnis entlang des Produktlebenszyklus.
Wie verändert sich dadurch das Geschäftsmodell von Hoval?
Ich denke, dass beim Thema IoT zu oft über Marktdisruption und zu selten über graduelle Entwicklungen gesprochen wird. Während wir bei Hoval selbstverständlich auch über neue Geschäftsmodelle nachdenken, liegt unser derzeitiger Fokus auf der Identifikation der grössten Potentiale im Bereich Produkt- und Prozessinnovation. Unser Ziel: Wie können wir datengetriebene Innovation in der Hoval noch stärker etablieren und damit unsere Kunden noch konsequenter in den Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns stellen?
Wohin geht Ihrer Ansicht nach die Reise im Bereich des Internets der Dinge?
Die fortschreitende technologische Entwicklung im Bereich des IoT wird die ökonomische Bedeutung von Ökosystemen weiter verstärken. Sie haben in der ersten Frage das Smart Home angesprochen. Wir sind überzeugt, dass wir bei Hoval mit unseren innovativen Lösungen im Bereich Heiz- und Raumklima eine zentrale Rolle im vernetzten Haus der Zukunft spielen werden – gemeinsam mit diversen weiteren Playern der Heimautomation. Offene Schnittstellen zu anderen Systemen, ebenso wie die Fähigkeit, flexibel auf neue Entwicklungen zu reagieren, werden dabei zentrale Erfolgsfaktoren.
Erfahren Sie mehr über die digitale Reise von Hoval in der Aufzeichnung unseres Webinars
Die wichtigsten im Video genannten Paper:
- Bilgeri, D. (2019). The impact of IoT on specific business model elements–Insights from multibusiness manufacturing companies (Doctoral dissertation, ETH Zurich). https://www.research-collection.ethz.ch/handle/20.500.11850/387657
- Bilgeri, D., Gebauer, H., Fleisch, E., & Wortmann, F. (2019). Driving process innovation with IoT field data. MIS Quarterly Executive, 18, 191-207. https://www.alexandria.unisg.ch/259709
- Fleisch, E., Weinberger, M., & Wortmann, F. (2015). Business models and the internet of things. In Interoperability and open-source solutions for the internet of things (pp. 6-10). Springer, Cham. Business Models and the Internet of Things_extended abstract_Fleisch_Weinberger_Wortmann_2014
- Gebauer, H., Fleisch, E., Lamprecht, C., & Wortmann, F. (2020). Growth paths for overcoming the digitalization paradox. Business Horizons, 63(3), 313-323. Digitalization Paradox – Bosch IoT Lab (iot-lab.ch)
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